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  Ärzte wie Mengele gibt es auf der ganzen Welt und zu jeder Zeit ...  
 

Woher weiß man, wie Syphilis den Körper zerstört?

Es ist der größte Medizinskandal in der Geschichte der USA: die Tuskegee-Studie. 400 mit Syphilis infizierte Schwarze wurden 40 Jahre lang absichtlich nicht behandelt. Und das nur, weil die Ärzte von der Gesundheitsbehörde wissen wollten, was die Krankheit im Körper ihrer Opfer anrichten würde. Erst 1972 kam die Wahrheit ans Licht. Bis heute ist unklar, was die Ärzte antrieb. Syphilis und die Folgen waren seit Jahrhunderten bekannt: Drei Wochen nach der Ansteckung entsteht ein Geschwür. Nach einigen Jahren befällt die Syphilis die inneren Organe. Im letzten Stadium, in dem die Hirnhäute und Nervenbahnen betroffen sind, leiden die Patienten an Wahnvorstellungen, Schmerzanfällen und Lähmungen. Da die Männer nie darüber informiert worden waren, dass sie an Syphilis litten, hatten viele von ihnen ihre Frauen angesteckt, die wiederum Kinder mit Syphilis zur Welt brachten. Von den 400 Teilnehmern überlebten acht das Experiment.

Wo findet man Kinder als Versuchskaninchen?

Als 1996 in Nigeria eine Meningitis-Epidemie ausbricht, eilt ein Pharmakonzern zu Hilfe. Die Pharma-Ärzte arbeiten in einem Feldlazarett, sortieren 200 Kinder aus und verabreichen der Hälfte von ihnen das ungetestete Antibiotikum Trovan. Die andere Hälfte erhält das gegen Meningitis zugelassene Mittel Ceftriaxon, allerdings in einer so geringen Dosis, dass nicht mit einer Heilwirkung zu rechnen ist. Der Hersteller will sein Mittel Trovan positiv erscheinen lassen. Kurz nach der Behandlung bekommen einige Kinder Fieberkrämpfe. In der Gruppe sterben schließlich fünf, in der eigentlich unbehandelten Ceftriaxon-Gruppe sechs Kinder. Die nigerianische Regierung verklagt den Pharmakonzern auf sieben Milliarden Dollar Schmerzensgeld - bis heute wartet sie auf das Urteil..


Wie mache ich aus einem Menschen in 5 Min. einen Zombie oder was ist Lobotomie?

Howard Dully liegt festgeschnallt auf einem Krankenbett. Vier Elektroschocks hatte ihm der Neurologe Walter Freeman versetzt. Dann fiel der Zwölfjährige ins Koma. Freeman greift zu einer 20 Zentimeter langen Stahlnadel. Der Arzt schiebt das Instrument am Augapfel vorbei, ins Gehirn. Durch die andere Augenhöhle führt er ebenfalls eine Stahlnadel ein. Dann fasst er beide Instrumente und schwenkt sie bin und her, um so Nervenfasern in den Stirnlappen durchzuschneiden: Signalstrange, die zum Zwischenhirn führen, Wahrnehmungen mit Gefühlen verbinden - und die, so glaubt Freeman, in Howards Kopf falsch verknüpft sind. Lobotomie nennt sich die Behandlung, bei der Freeman mit Schnitten im Gehirn die Persönlichkeit verändern will. So unglaublich es klingt: Für diese Methode gab es 1949 den Nobelpreis der Medizin! Bis zu seiner Pensionierung 1962 lobotomisierte der Neurologe mehr als 5600 Menschen. Unter anderem, um Homosexualität aus dem Gehirn der Patienten zu ,,entfernen". Und auch in Europa wurden bis in die 1980er-Jahre Tausende Menschen lobotomisiert. Folge: Die Gefühle der Patienten stumpften ab, das abstrakte Denken wurde vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum erschaffen.

Die Lobotomie (Hirnoperationstechnik) wurde von Mario Fiamberti (1894–1979) in Italien und António Egas Moniz in Portugal gleichzeitig in Angriff genommen. 1936 wurde sie erstmalig am Menschen ausgeführt.

Freeman schrieb ohne Beschönigung: "Die Psychochirurgie erlangt ihre Erfolge dadurch, dass sie die Phantasie zerschmettert, Gefühle abstumpft, abstraktes Denken vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum schafft."

Freeman wird oft im Zusammenhang mit der exzessiven, übertriebenen und schädlichen Durchführung der Lobotomie genannt. Anfangs übernahm er die Technik von Egas Moniz und verfeinerte sie gemeinsam mit Watts. Später entwickelte er die transorbitale Operationsmethode, welche von lediglich einer Person, welche nicht einmal eine neurochirurgische Qualifikation benötigte, ausgeführt werden konnte. Damit wollte Freeman die massenhafte Verbreitung der zeit- sowie kostengünstigen Methode vorantreiben. Als es in Folge der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges in den USA zu einem sprunghaften Anstieg psychischer und psychiatrischer Erkrankungen kam, wurde die von vielen Experten anfangs als Wundermittel gepriesene Lobotomie in tausenden von Fällen in den USA – oft mit negativen Folgen – durchgeführt. Dazu kam, dass man noch nicht über wirksame Medikamente gegen diese Erkrankungen verfügte – mit Chlorpromazin wurde 1952 das erste wirksame Psychopharmakon massenhaft auf den Markt gebracht.

Walter Freeman ließ jedoch auch nach der Einführung von Psychopharmaka und der weitgehenden Ablehnung der irreversiblen operativen Methoden in der Praxis nicht von seiner transorbitalen Lobotomie ab. Sein Wille, die Methode zu verbreiten und Kollegen zu überzeugen, erreichte dabei bizarre Auswüchse: So operierte er vor den Augen von zahlreichen Zuschauern sowohl im Fernsehen als auch in Hörsälen Patienten im Akkord (mehrere Dutzend pro Tag). Des Weiteren reiste er in einem Wohnmobil, dem von ihm so getauften Lobomobil, von Klinik zu Klinik durch die USA und operierte einen Patienten nach dem anderen. Zeit seines Lebens pries er die Lobotomie als optimale Behandlungsform und operierte bis zu seiner Pensionierung 1962 weiter.

In den 1950er Jahren wurde die Operation unter anderem durchgeführt, um Homosexualität oder eine kommunistische Einstellung zu "kurieren".



 
  aus der Zeitschrift "Welt der Wunder" und der dt. Wikipedia