Kurzgeschichten!

Es war einmal und ist nicht mehr, ein ausgestopfter Teddybär.

Es war zu einer Zeit als noch Honig die Berge hinunterfloß. Wie Feuer sich quer durch alles zog, was wir kannten. Es war eine Zeit der Unschuld und des Glaubens. Als es noch Tiere gab zum Erlegen und zur Nahrungsaufnahme. Wo die Menschen gut waren, obwohl es so viel Böses gab. Zu dieser Zeit gab es eine Jungfrau lieblich und süß und wild. Und sie liebte mich und nur mich.
Doch das war einmal.
Die Jungfrau ist keine mehr und sie hat ihr Wesen verändert. Es ist ihr Wille, der sie leitet. Nicht mehr ihre Unschuld und ihre Kindlichkeit. Ihr Blick ist der eines verletzten Tieres. Und ihre Hände sind rot.
Es ist die Sehnsucht und Verzweiflung und nicht die Liebe, die sie leitet. Und treibt. Ihr Herz blutet, aber das Rote ihrer Hände ist nicht daher.
Das Haus hat sich verändert. Der Gulden ist zu stark geworden und die Nahrung wurde weniger. Wurde sie das?
Die Tiere, wo haben sie sich versteckt? Aber die Vögel pfeifen es von den Dächern. Freundschaften sind zerstört. War ich es? Wo bist du, der du das Haus leitest? Dominus nostrae.
Liebe war und ist nicht mehr. Der Krieg ist verloren. Aber wer hat ihn angefangen, geführt und beendet? Oder war es nur eine von vielen Schlachten. Schlachten ohne Schwerter oder Gewehre. Schlachten subtiler und zerstörender als.
Und trotz all dem Schmerz ist doch jetzt endlich Ruhe. Sehnsucht bleibt und eine Träne im Knopfloch und der Wunsch: Es war zu einer Zeit als noch Honig die Berge hinunterfloß.



Nacht, die uns umgibt. Sie ist das Verrinnen der Seele, wenn die Freu(n)de nicht zugegen (sind)ist.




TEMPUS FUGIT.

Manchmal, denke ich mir: „Was möchte ich im Leben noch erreichen?“
Und mir fällt ein,
dass da noch sehr Vieles ist, was man bewerkstelligen kann. Noch Vieles, was man erschaffen und verändern kann. Und mir wird klar, dass ich nicht ewig lebe. Das der Herbst begonnen hat. Und der Winter kommen wird. Und das „Tempus fugit“ sichtbar wird. So viele Dinge, die unerledigt bleiben werden. All das, was mir jetzt WICHTIG IST, könnte ich mit mehr Elan noch schaffen. Ich will mehr in kürzerer Zeit arbeiten.
Und dann höre ich ein Geräusch.

T I C K ..... T A C K. Und es wird schneller. Es ist in mir.

UND Jetzt ...

Setze ich mich.
Drehe mir eine Zigarette und geniesse die Aussicht.
Trink mir nen Schluck Kaffee. Lächle.

Und das Ticken ist wieder im gewohnten Tempo und verschwunden.

Und in alter Ruhe setze ich mein Tagewerk fort. :-)




DER TOD. EIN AUGENBLICK IM LEBEN. DAS LEBENSENDE.

Diese Geschichte erzählt davon, wie ich eines Tages den Tod getroffen haben werde.

Ich werde wach. Da steht er vor mir.
Die Morgensonne geht gerade auf, wie ich durchs Fenster erkennen kann.
Die Vögel trällern. Meine Katze liegt zusammengerollt und schlafend in meiner Nähe.

Es ist der Tod. Der Sensenmann mit Stundenglas und, na was wohl, mit Sense. Die Kapuze hat er vom kahlen Schädel genommen. Er stinkt nach Verwesung. Wenn er nicht der Tod gewesen wäre, hätte ich ihn gefragt, ob er sich nicht mal waschen will. Aber es ist der Tod.

Und jetzt holt er mich. Schweiß tritt mir auf die Stirn.

Wie so oft nutzt auch hier wohl weglaufen nichts.
Es ist wahrscheinlich nur ein Traum.
Nä, leider nicht.
Vielleicht hatte ich auch nur was Schlechtes gegessen.
Nä, leider auch nicht.

Mir gehen die Optionen aus. Und dieses eine Mal gibt es keine einzige Option.
Jetzt nur nicht schwach werden!
Die Augenhöhlen sehen mich an und ich guck mal hinein.
Und direkt wieder weg.
Scheiße, ich glaube ich hab mir gerade in die Hose geschissen. Gott sei Dank fällt dass bei dem allgemeinen Gestank und dem Trällern der Vögel und der Halbdunkelheit nicht weiter auf.

Er öffnet plötzlich langsam seinen Mund, aber bevor ich aufspringen und weglaufen kann, höre ich etwas. Ich kann es nicht glauben.
Da spricht der Unaussprechliche mit einer Stimme, die Micky Maus ähnelt, ein paar Sätze in den Raum, die mich an sämtliche Witze erinnern, welche ich je in meinem Leben für lustig hielt. Ich wollte gerade laut lachen, da änderte sich der Ton seiner Stimme. Gott sei Dank sagt er in diesem Ton nur 4 Worte. Der Ton war das Traurigste, Schmerzhafteste, was ich je hörte; kurzum pures Leid. Er streckte die Hand aus, als diese Worte erklangen: „Werner, wir müssen gehen.“
Und ich sah im nochmal in die Augenhöhlen. Und plötzlich waren da Augen. Die Augen der Einen. Und der Schädel des Todes verschwand und war das nicht für einen Augenblick lang das Anlitz der Einen? Und Sie lacht mich an.

„Na, wenn das so ist.“ dachte ich und ich sagte: „Ok. Dan...